Waterford

Waterford

Die Stadt Waterford befindet sich im Südosten Irlands und ist angeblich die älteste Stadt der Insel. Sie liegt am Ufer der Suir und fast direkt an der Küste.

Waterford ist einer der hübscheren Orte in Irland und einen Besuch würde ich entsprechend fast schon ins Pflichtprogramm übernehmen.

Lange stand Waterford ziemlich weit hinten auf meiner Hitliste mit „Orten zum Anschauen“. Das lag aber weniger an Waterford sondern am nicht gar so weit entfernten Wexford. Das mochte ich nämlich gar nicht und habe mir daher nie die Mühe gemacht, nach Waterford zu fahren.

Als ich es dann endlich mal schaffte, war ich ziemlich überrascht. Die Stadt ist sehr viel hübscher als gedacht und die Leute ganz bezaubernd. So hat Waterford zum Beispiel eine hervorragend erhaltene Stadtmauer und mit dem Reginalds Tower Irlands angeblich ältestes Stadthaus. Und es gibt noch mehr nutzlose Informationen über Waterford. So ist es die einzige Stadt Irlands, die Ihren alten Wikingernamen übernommen hat (Vedrarfjord) Faszinierend oder?

Die Wasserfurter – um sie mal einzudeutschen – sind sehr stolz auf ihre Stadt und das kann man ihnen auch nicht verübeln. Es ist schon ein netter Flecken und seit Waterford Crystal wieder auf den Beinen ist (zeitweise waren die pleite), ist man auch wieder Stolz auf die heimische Industrie.

Waterford
Waterford

Das Appartementhaus Heuboden ist in der Nähe vom Europapark.

Die Stadt wurde 914 von den Wikingern gegründet. Das sieht man dem Ort in mancher Hinsicht auch an. Die Lage am Fluss mit schnellem Zugang zur See ist typisch. Der Hafen ist auf diese Art geschützt und ganzjährig nutzbar. Der Hafen ist bis auf den heutigen Tag in Betrieb. Er mag etwas von seiner Bedeutung eingebüßt haben, aber das maritime Erbe ist omnipräsent.

Lange Zeit war auch die lokale Werft ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, das hat sich allerdings geändert. Mein ganz persönlicher Eindruck ist, dass sich der Schiffbau in Irland nie wirklich von der Titanic Katastrophe erholt hat.

Ein ganz besonderes Jahr für die Stadt war 1497. König Heinrich VII. – erster König aus dem Hause der Tudor – verlieh der Stadt den Titel Urbs Intacta Manet Waterfordia (Waterford bleibt die uneinnehmbare Stadt osä. Mein Latein ist etwas rostig).

Stadtmauer in Waterford
Stadtmauer in Waterford

Heinrich der VII. hatte den Thron in der Schlacht von Bosworth Field errungen und versuchte, eine Dynastie zu etablieren. Damit machte er sich nicht nur Freunde. Einer seiner Gegner (Perkin Warbeck) versuchte im Zuge der Streitigkeiten, Waterford einzunehmen, was aber gründlich misslang. Waterford bekannte sich zu Heinrich und zum Dank gab er ihnen dieses schöne Motto. Da es nachwievor gut klingt, hat man es.

Was gibt es zu Waterford noch zu sagen? Es ist die fünftgrößte Stadt Irlands und hat rund 50.000 Einwohner. Neben Reginalds Tower sollte man gemütlich durch die Altstadt schlendern, ein besonderes Highlight ist ein Bummel den Quais, das Waterford Crystal Besucherzentrum haben wir schon erwähnt, bleibt noch die Kathedrale der Heiligen Dreifaltigkeit.

Ungefähr 10 Kilometer von Waterford liegt übrigens Tramore, das als Seebad Waterfords gilt. Da Tramore nicht annähernd so hübsch wie Waterford ist, würde ich mich übernachtungstechnisch an Waterford halten. Und sollte das Wetter dann tatsächlich mal zum Strandbesuch einladen, hat man es nicht soweit. Ist natürlich nur ein Vorschlag.