Samuel Beckett Bridge

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Dublin

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Dublin in einer Liste, was soll da schon schief gehen?

Na klar bin ich parteiisch aber, ich bin auch neutral, irgendwie. Was offizielle Guides darüber sagen, tangiert mich bestenfalls peripher. Aber, ich habe mich zusammengerissen. Meine persönliche Top 10 hat sonst mindestens 8 Kneipen mit drin und das nicht nur, weil ich gern mal ein Guinness schlürfe. Ich habe früher in Berlin gewohnt und ich habe es in 10 Jahren nicht auf den Fernsehturm geschafft. Jeder normale Touri kriegt das hin.

Mit Dublin geht es mir halt ähnlich. Damit ich meinem Informationsauftrag hier auch gerecht werde, gibt es in dieser Liste also kein Brazen Head, kein Stag’s Head, kein O’Donoghue’s und auch ganz bestimmt kein O’Reilly’s und ganz selbstverständlich auch keine Palace Bar.

 

Also hier die ganz offizielle Irland Rundreise Dublin Top 10

 

Platz 10: James Distillery

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Dublin - James DistilleryOffiziell heißt sie Jameson Distillery Bow St. und befindet sich am Smithfield Square unweit Smithfield Station. Gegründet 1780 wurde hier bis 1971 Whiskey gebrannt. Die James Destille war zum Zeitpunkt der Schließung schon eine der letzten, überhaupt verbliebenen Destillen in Irland. Die Produktion wurde allerdings nur nach Midleton verlagert, verließ Irland also nicht ganz.

Heutzutage ist die James Distillery ein Besuchermagnet. Die Touren sind fast immer ausgebucht. Neben der eigentlichen Destillery Tour gibt es noch Cocktail Kurse und natürlich Whiskey Verkostungen. Alles in allem ein Heidespaß. Es ist kein Fehler, im Voraus zu buchen.

 

Platz 9: Samuel Beckett Bridge / The Jeanie Johnston: An Irish Famine Story

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Dublin - The Jeanie Johnston
The Jeanie Johnston

Platz 9 ist die vielleicht fotogenste Ansicht von Dublin; der Blick vom Südufer der Liffey über die Becket Bridge auf die Jeanie Johnston, einem alten Segler, der dort am Ufer vertäut ist. Rechts der Brücke steht mit dem Convention Center auch eine der abgefahrensten architektonischen Perlen von Dublin. Das hat schon was.

Ich mag Brücken und die Beckett Bridge ist ein Prachtexemplar. Es handelt sich um eine 120 Meter lange Schrägseilbrücke. Benannt ist sie natürlich nach Samuel Beckett, eines der nationalen Heiligtümer der irischen Literatur.

Das Besondere an der Brücke ist, statt sie unendlich in die Höhe oder ganz profan als Zugbrücke zu bauen, hat man sie kurzerhand drehbar auf einem einzelnen Pylonen gelagert. Man kann sie also zur Seite drehen, wenn ein größeres Schiff durchwill. Schiffsverkehr, so etwas gibt es in der irischen Hauptstadt. Eine drehbare Brücke? Das ist schon ziemlich cool. Optisch erinnert sie an eine Harfe. Mehr geht fast nicht.

The Jeannie Johnson ist auf den ersten Blick ein alter Dreimaster, tatsächlich aber eine Art historisches Mahnmal. An Bord kriegt man eine Tour, die den interessierten Besucher über die Geschichte der Famine aufklärt, also die große Hungersnot. Damals flohen über eine Million Menschen aus Irland, knappe 2500 davon auf der Jeannie Johnson.

 

Platz 8: Spire of Dublin

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Dublin- The Spire
Dublin Spire

Platz acht ist ein eher ungewöhnlicher Eintrag. Der Spire (auch gern Zahnstocher genannt) ist im Prinzip ein 120 Meter hoher … tja, Zahnstocher aus Stahl trifft es schon ganz gut. Ursprünglich stand an der Stelle die Nelson Säule, aber die wurde schon in den sechziger Jahren von der IRA zerbombt. Bis man endlich einen würdigen Nachfolger gefunden hatte, vergingen fast 40 Jahre.

Als die Pläne für den Spire bekannt wurden, schüttelten die meisten Leute den Kopf. Und ich schließe mich da nicht aus. Die Sache ist, als das Ding 2003 endlich fertig war, fanden die meisten Leute es plötzlich ganz gut. It grew on us, wie man in einheimisch so schön sagt. Mittlerweile mag ich den Spire sogar richtig gern Er wurde zum landmark und ist in jeder Hinsicht so abgekracht, den muss man einfach liebhaben.

Er steht übrigens mitten auf der O’Connell Street und ist – wen wundert es – schon von weiten zu erkennen. Bei der Gelegenheit kann man gleich O’Connell Street und Bridge erkunden, die haben es nicht ganz auf die Liste geschafft, sind aber eigentlich toll. Außerdem findet sich dort das General Post Office, und das sollte man auf jeden Fall besichtigen.

 

Platz 7: Trinity College

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Dublin - Trinity College Long HallTrinity College darf in dieser Liste nicht fehlen. Ich lege das übrigens großzügig aus. Den Universitätscampus zähle ich dazu. Warum auf Platz 7? Nun ja, das Trinity College heißt offiziell The College of the Holy and Undivided Trinity of Queen Elizabeth near Dublin. Sie ist nicht nur die prestigeträchtigste Universität des Landes, sie ist auch die älteste noch existierende.

Hier haben sie fast alle studiert; Oscar Wilde, Samuel Beckett, Jonathan Swift, Bram Stoker, um ein paar bekannte Name zu nennen, aber auch Mathematiker, Politiker, Philosophen und natürlich Politiker. Das alles interessiert natürlich keinen Touristen.

Was das Trinity College so besonders macht ist die Bibliothek. Die kennen wir alle spätesten aus den Harry Potter Filmen, bzw. auch nicht. Die Filmkulisse war ganz offensichtlich aber davon inspiriert, gedreht wurde hier aber nicht. Ähnliches gilt auch für Star Wars Episode 2, allerdings bestreitet Lucas Film, dass der long room als Inspiration gedient hat. Die hatten nämlich vergessen zu fragen.

Viel wichtige als Filmreferenzen ist aber ohnehin die Tatsache, dass der long room a) eine der schönsten Bibliotheken der Welt ist und b) hier das Book of Kells liegt und – den meisten Iren wahrscheinlich wichtiger – letzte verbliebene Originalkopie der irischen Unabhängigkeitserklärung von 1916. Ist auf jeden Fall einen Besuch wert.

 

Platz 6: George’s Street Arcade

St. George's Arcade
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Das Shopping Center war das erste ausschließlich zu diesem Zweck errichtete in ganz Irland und ist eines der ältesten in Europa. Shopping-Center hört sich erstmal nicht so spannend ist tatsächlich aber ein Hingucker. Er ist vollständig umschlossen und viktorianisch.

Ich bin sonst eher kein Freund des Shopping Centers aber eigentlich trifft es das auch nicht ganz. Es gibt hier jede Menge kleiner Buden mit breitem Spektrum von Musik, Klamotten, Sammlerstücke und natürlich auch lecker essen. Wenn ich mal etwas exzentrisches brauchte, im Sinne Geschenk oder so, das hier war immer meine erste Wahl.

Die George’s Street Arcade befindet sich übrigens in unmittelbarer Nähe von Temple Bar in der South Great George Street.

 

Platz 5: Croke Park Stadium Tour & GAA Museum

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Dublin - Croke ParkEs ist völlig egal ob man die Regeln von Hurling und Gaelic Football versteht. Croke ist eine Legende und eines der schönsten Stadien überhaupt. Karten für ein Spiel zu bekommen, ist meist aussichtslos ABER mittlerweile bieten die auch Besuchertouren an und das kann man absolut machen. Hier schlägt das sportliche Herz der Insel.

In Croke Park laufen auch immer wieder mal Konzerte. Ich habe mal nebenan gewohnt, ganz stilecht in der Distillery Road. Das war mega, weil ich die Konzerte vom Dach aus umsonst sehen konnte. Der große Nachteil, ich wurde mal unfreiwillig Ohrenzeuge eines Celine Dion Konzerts. Grausam!

Das Stadion selbst ist gewaltig. Mit einem Fassungsvermögen von über 80.000 Menschen ist es das fünftgrößte Stadion in Europa. Nicht schlecht für so eine kleine Insel.

 

Platz 4: St Stephens Green / Monument to Oscar Wilde

Oscar Wilde Statue im St Stephens Green
Oscar Wilde Statue im St Stephens Green in Dublin

St Stephens Green steht hier exemplarisch für die vielen schönen Parks in Dublin. Die Wahl ist natürlich aber nicht zufällig. Ganz im Gegenteil. Der Park liegt am Ende der Grafton Street und ist ein Juwel. Das wundert nicht bei der Location. Schließlich wandelte hier einst die Hautevolee von Dublin. Gleich neben an ist eine der feinsten Adressen der Stadt, das Shelbourne Hotel.

Der Park wurde erstmals 1655 erwähnt und war um einiges größer. Da die Fläche gefühlt jedes Jahr abnahm, zog man schließlich einen Zaun drum herum. Das half.

Zeitweise musste man übrigens zahlendes Mitglied sein, um dort zu wandeln. Dem setzte 1880 der berühmte Sir Arthur Guinness ein Ende, seitdem ist es wieder ein öffentlicher Park für alle.

Mein persönliches Highlight des Parks ist allerdings das Oscar Wilde Denkmal. Das ist einfach genial. Ein Besuch ist Pflicht!

 

Platz 3: Irelands Eye/Howth with Cliff Path Loop

Irelands Eye
Irelands Eye

Und noch einmal ein wenig Natur. Die Halbinsel Howth Head liegt gegenüber dem Dubliner Stadtteil Sutton und ist mit dem Festland über einen Damm verbunden. Man kann sogar mit der DART dorthin fahren und das nutzen die Dubliner gern. Der Cliff Path Loop führt einmal um die Halbinsel und ist abwechslungsreich ohne einem dabei allzu viel abzuverlangen. Am Weg liegt das Baily Lighthouse, einem der schönsten Leuchttürme von ganz Irland.

Nun ist Howth sicher nicht schlecht aber in die Top 3 hätte es Howth nicht geschafft, wenn ich nicht Irelands Eye dazu zählen würde. Das mag faktisch nicht ganz richtig sein, aber man kommt meines Wissens nur von Howth dahin. Die kleine Insel gegenüber von Howth ist unbewohnt und fest in der Hand von Vögeln. Dazu gibt es schöne Klippen und einen wundervollen Blick auf die Hauptstadt. Ich bin persönlich ein großer Fan, einziger Haken an der Sache ist das Wetter. Bei rauher See geht nichts und wenn ihr das Boot seht, mit dem man zur Insel übersetzt, wisst ihr auch wieso.

 

 

Platz 2: Guinness Storehouse (St James Gate Brewery)

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Dublin - St James Gate BreweryJa, das muss sein. Die heiligen Hallen, das spirituelle Herz der Insel, ich könnte stundenlang von Guinness schwärmen (und an gegebener Stelle auch tue). Da ist es nur recht, dass die Brauerei in der Top 3 landet. Dichter kommt man an die Quelle des schwarzen Goldes nicht heran. Das Storehouse ist ein absoluter Pflichtstopp. Und das frische Guinness dort … das ist nochmal ein ganz anderes Level. Natürlich, und darauf möchte ich ausdrücklich hinweisen, ist das Guinness Storehouse vor allem ein Museum, gewidmet der über 250 Jahre alten Geschichte des irischen Nationalgetränks. Da geht man also hin, um sich etwas zu bilden, kulturell zu bereichern und nicht um mit einer Molle in der Hand über die Stadt zu blicken. Karten sollte man übrigens im Vorfeld buchen. Da wird es auch gern mal extrem voll.

Wichtig: Man sollte unbedingt vorher buchen, da die Warteschlangen an der Kasse oft extrem sind. Leider ist dies etwas teurer. Auf diesem Link gibt es die Tickets

 

Platz 1: Temple Bar

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Dublin - The Temple BarJa, ja ,ja ich weiß. Touristenfalle, teuer, gibt doch viel schönere Ecken …. Alles klar. Aber, in Temple Bar steppt der Bär. Dort gibt es legendäre Kneipen, Kultur und Party satt. Am Wochenende findet sich gefühlt die ganze Stadt ein. Es stimmt also, auch Iren gehen in die Temple Bar. Es ist durchaus keine reine Touri-Veranstaltung.

Es geht hier um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Dublin. Da gehört Temple Bar einfach auf Platz eins und ich sag euch auch warum: Man kann Dublin besuchen und jedes einzelne Highlight auf dieser Liste auslassen. Da wird keiner was sagen. Temple Bar auszulassen, das geht gar nicht. Da war man nicht in Dublin.

Meine persönlichen Highlights: Palace Bar in der Fleetstreet, das Foggy Dew an der One Central Placa und natürlich auch das Porter House in der Parliament Street. Ja ich weiß, das sind alles Kneipen. In die Temple Bar kann man auch gehen, um das Photo Museum zu besuchen, aber realistisch gesprochen regiert da der Party Mob.

Kann man mal machen, muss man mal gesehen haben!

 

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