Tramore

Tramore

Tramore im Südosten Irlands gilt als Waterfords Strandressort. Es liegt nur wenige Kilometer von Waterford entfernt und es gibt regelmäßige Busverbindungen.

Tramore ist wahrhaftig keine Schönheit, so viel sei vorausgeschickt, aber es hat etwas an sich.

Wer mit dem Auto nach Tramore hineinfährt, wird schnell merken, was ich meine, wenn ich Tramore als “keine Schönheit” bezeichne. Es wirkt etwas heruntergekommen, wie ein in die Jahre gekommener Vergnügungspark. Es hat einen gewissen fünfziger Jahre Charme, das erläutert natürlich aber nicht die Popularität des Ortes. Und populär ist er.

Um das Phänomen Tramore zu ergründen, muss man tatsächlich aus dem Auto aussteigen und die paar Meter zum Strand laufen. Irland mag normal nicht unbedingt mit Zauberwetter glänzen, doch es gibt einen Grund, warum man die Gegen die „Irische Riviera“ nennt. Der Strand von Tramore ist geradezu spektakulär.

Es handelt sich dabei um einen fast fünf Kilometer langen Sandstrand mit bis zu 30 Meter hohen Dünen dahinter. Das ist schon recht beeindruckend. Dazu kommt, dass das Wetter im Südosten der Insel deutlich besser als sein Ruf ist. Es ist jedenfalls besser als an der Westküste und das ist schon mal was. Ich gebe zu, dass die Temperaturen mit der richtigen Riviera nicht mithalten können, aber wir sind halt auch auf Irland hier. Da muss man schon mal Kompromisse machen.

Das mit den Kompromissen fällt mir beim Wetter übrigens deutlich leichter als die Idee der Tramorer, direkt am Strand einen riesigen Vergnügungspark hinzustellen. Alles in allem kann ich dem nicht viel abgewinnen. Ich zähle natürlich auch nicht zur Zielgruppe. Tramore bewirbt sich vor allem um Familien. Die tangiert Sightseeing in der Regel eher peripher (dank der Aufmerksamkeitsspanne der Kleinen), wichtig ist dagegen, dass die der Nachwuchs den ganzen Tag zu tun hat. Dafür ist in Tramore gesorgt.

Das stimmt übrigens für beide Wetterlagen (kalt und windig). Wenn es wieder mal zu schattig für den Strand ist, gibt es Splashworld (eine Art Erlebnis-Schwimmbad), einen Indoor Spielplatz für Kids, einen überdachten Markt für Mutti und Golfplätze (und jede Menge Kneipen) für den Papa. Die ganze Familie ist versorgt.


Obwohl ich allgemein kein großer Fan von Vergnügungsparks bin – die erinnern mich irgendwie an alte Hitchcock Filme – lohnt es sich in diesem Fall doch, mal einen Blick drauf zu werfen. Alles dort ist irgendwie Super, Verrückt oder Riesig zumindest aber Mega und Extreme außer der Eisenbahn, die ist Mini. Und der künstliche See auf dem man Boot fahren kann auch.

Was kann man zu Tramore noch sagen? Als Familie ist man wohl gut aufgehoben, ich vermute Rockabillys werden sich auch wohl fühlen, mir persönlich erschließt sich der besondere Zauber nicht. Erwähnen will ich aber zumindest noch den “Metal Man”.

Das Denkmal stammt aus dem Jahre 1823. Es handelt sich dabei um drei Betonsäulen, die die Bucht überblicken. Auf einer dieser Säulen steht ein – wir ahnen es – kleiner Mann aus Metall. Ursprünglich war die Installation gedacht als Warnung an Schiffe, die Gewässer hier sind gefährlich. Auslöser für die Errichtung war übrigens ein Schiffsunglück im Jahre 1816. Die “Seahorse” mit 360 Menschen an Bord sank in der Bucht von Tramore. Am anderen Ende der Bucht (“Brownstown Head”) stehen übrigens noch 2 Säulen.

Der Legende nach heiratet innerhalb eines Jahres, wenn man dreimal um ihn herum hüpft. Seid gewarnt Junggesellen, die ihr es bleiben wollt.

Der Metal Man wird übrigens alle drei Jahre neu gestrichen. Das ist sicher keine schlechte Idee, wenn man bedenkt wo er errichtet wurde und aus was er besteht.

Ein Kommentar

Kommentar hinterlassen