Kinsale

Kinsale

Kinsale ist ein kleiner Ort etwa 25 Kilometer südlich von Cork. Man folge einfach der R600. Kinsale ist bekannt für seine spektakuläre Lage an der Mündung des Bandon und die lokalen Feste. Die Stadt wirbt mit ihrem mittelalterlichen Erbe, der wunderschönen Innenstadt, ihrem breitem Kulturangebot, Läden, dem Jachthafen und natürlich den zahllosen Aktivitäten.

Zur Abwechslung scheint nicht nur die mit der Kampagne betraute Werbeagentur so zu denken. Tatsächlich ist Kinsale sehr beliebt bei Ausflüglern und Touristen.

Der Ort hat auch eine historische Komponente, allerdings erinnert man sich an die nicht so gern. Im Jahre 1601 wurde hier das irische Kontingent unter Hugh Roe O’Donnell und Hugh O’Neill zusammen mit den spanischen Verbündeten vernichtend geschlagen. Die bösen Engländer waren es. Nun war dies nicht irgendeine Niederlage sondern quasi die Mutter aller verlorenen Schlachten. Eines der Resultate war der sogenannte “Flight of the Earls”, die irische Nobilität suchte also fast geschlossen das Weite und überließ das Volk seinem Schicksal. Dieses Ereignis markierte das Ende der alten gälischen Ordnung.

Im Winter ist Kinsale ein beschauliches kleines Nest an der irischen Südküste, im Sommer sieht das allerdings ein wenig anders aus. Die Einwohnerzahl verdoppelt sich und fast alle Sommergäste tragen einen Bart.

Gut das ist jetzt ein Insiderwitz und muss erläutert werden. Das bestechendste Merkmal von Kinsale ist der riesige Yachthafen mitten im Ort. Im Sommer liegen hier hunderte Segelboote vor Anker. Woran erkennt man einen Segler? Am Vollbart; genau. Ich habe das mal quantitativ untersucht und zwar nicht irgendwo sondern in Guatemala und dort trugen 99 % der Segelbootbesitzer einen Vollbart. Und ohne die eine Seglerin wären es 100 % gewesen. Es scheint also irgendwie zum guten Ton zu gehören, dass man wie Reinhold Messner rumläuft, wenn man unter die Segler geht.



Um in Kinsale seinen Spaß zu haben, muss man natürlich kein Wochenendseebär sein. Es gibt jede Menge zu tun. Mein Favorit ist das Gourmet Festival, das hier jedes Jahr stattfindet. Irland würde ich nicht unbedingt mit gutem Essen assoziieren aber man lernt ja nie aus.

Ansonsten gibt es das südirische Standardprogramm. Das umfasst Golf, laaaaaaange Pause, Angeln, Hochseefischen, Wale und Delphine gucken, Pubs gibt es natürlich auch jede Menge. Für Spaß ist also gesorgt.

Kinsale wirbt übrigens auch mit dem Slogan “Transition Town”. Auch wenn das aus dem Namen nicht unbedingt ersichtlich wird, es meint, dass man hier ganz besonders grün und umweltfreundlich ist. Wie sich das in der Praxis ausdrückt, weiß ich allerdings nicht.

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